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Jobgarantie und „viele besondere Tage“ in der Pflege

10.02.2019

KKS-Pflegetag begeistert InteA-Schülerinnen und -schüler.

Orientierung schenken! Perspektiven aufzeigen! Appelle wie diese werden heutzutage häufig an Schulen gerichtet, die vor den Erfordernissen der Lebenswirklichkeit nicht die Augen verschließen. Insbesondere die berufliche Zukunft der Schülerinnen und Schüler sollte von Bildungseinrichtungen stets im Blick behalten werden. Ein Beispiel dafür, wie es gelingen kann, die Situation auf dem Arbeitsmarkt mit den Zukunftsplänen von jungen Menschen zu vereinbaren, ist der Pflegetag, der kürzlich im Neubau der Käthe-Kollwitz-Schule stattfand. Unter dem Motto „Altenpflege – komm ins Team“ informierten Fachkräfte über Chancen und Herausforderungen sowie über die Bedingungen für einen erfolgreichen Start in ein Berufsfeld „mit Jobgarantie!“ Der Konferenzraum war gut gefüllt, als die Pflegetag-Initiatoren um die KKS-Schulleiterin Marlies Stülb und die Abteilungsleiterin für die Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung Susanne Bischof gemeinsam mit dem Referenten des Beratungsteams Pflegeausbildung, Norbert Mauer, die Zuhörerschaft begrüßten und die sehr guten beruflichen Aussichten deutlich machten, die der Arbeitsmarkt im Pflegesektor derzeit bereithält. Als der Referent versicherte, dass – eine Ausbildung vorausgesetzt – derzeit eine Anstellungsgarantie ausgesprochen werden könne, war das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt. Insbesondere die Aufmerksamkeit der InteA-Klassen, die aus Migranten bestehen, war geweckt, als der Referent an einem Zeitstrahl deutlich machte, dass der eine oder andere bereits 2021 in einem gesicherten Arbeitsverhältnis stehen und bei einem angemessenen Gehalt seine Zukunftspläne ein Stück weit verwirklicht haben könnte. Natürlich wurde auch nicht versäumt, über die Bedingungen für den Start in die Pflegeausbildung zu informieren – darunter ein geklärter Aufenthaltsstatus sowie eine Arbeitserlaubnis. Da es sich um einen Beruf handle, der einerseits „viele besondere Tage“ bereithalte, andererseits aber auch besondere Anforderungen an die Pflegekraftstelle – etwa eine Professionalität im Umgang mit Krankheit –, riet der Referent ein Praktikum in dem Berufsfeld an. Wer die Bedingungen erfülle, schloss er mit einem Schmunzeln, könne direkt bei ihm einen „Vertrag unterschreiben“. In aufgelockerter Stimmung stellte die Schülerschaft nun alle Fragen, die „auf der Zunge brannten“ – so auch zu den genauen Verdienstmöglichkeiten. Nach einem Informationsfilm über den Arbeitstag eines Pflegers sowie einer Fragerunde mit aktuellen Pflegeauszubildenden folgte der praktische Teil der Veranstaltung. Vertreter/innen verschiedener Institutionen, z. B. von Alten- bzw. Krankenpflegeschulen und Altenpflegeeinrichtungen informierten an Infoständen über die Besonderheiten des Berufsfeldes. Mit Brillen, die die Sicht bei häufigen altersbedingten Erkrankungen simulierten (z. B. Diabetes, grauer und grüner Star) sowie Anzügen, die körperliche Beschwerden und verminderte Beweglichkeit spürbar machen, konnte jeder am eigenen Leib erfahren, wie sich das Alter anfühlt. Den Rollstuhl zu testen sowie Brille und Anzug überzuziehen, brauchte es etwas Überwindung. Die Schulleiterin Frau Stülb probierte die Brillen und den Anzug und motivierte ihre Schülerinnen und Schülern dies ebenfalls zu wagen. Schüler- wie Lehrerschaft informierte sich dann beim Fachpersonal, wie man als Pfleger/in mit jenen Einschränkungen umzugehen hatte, die nun am eigenen Leib spürbar waren. Der Pflegetag machte deutlich, dass dieser Bereich in besonderem Maße Chancen zur erfolgreichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den deutschen Arbeitsmarkt bietet